1980_Buchcover „Dat wi överleven“ (Thema: Landkommunen in den USA)
Eigentlich hätte das Buch „Landkommunen in den USA“ heißen sollen (und müssen), aber im Verlag Jakobsohn gab es schon den Klassiker „Landkommunen in Nordamerika“ von Klausbernd Vollmar (1975). Vollmar ist übrigens ein wunderbarer Erzähler – und eine der Hauptfiguren in meiner RIAS-Sendung „Geschichte und Gegenwart von Landkommunen in den Vereinigten Staaten“ (1978).
Das 1980 veröffentlichte Buch basiert auf meiner Diplomarbeit im Fach Politikwissenschaften , die 1977/78 entstanden war. In dieser geht es – ausgehend von einer Beschäftigung mit der historischen und (damals) aktuellen (Land-)Kommunenbewegung in den USA – um den Zustand der kapitalistischen Gesellschaft und die Bedrohung der Zivilisation durch Atomkriege sowie durch den Menschen verursachte ökologische Verwerfungen (hierfür epochal das Buch „Ein Planet wird geplündert“ von Herbert Gruhl, 1975). Über meinen bisweilen sehr „entschiedenen“ und z.T. fast pamphletartigen Schreibstil muss ich heute lächeln – andererseits ist es schon erstaunlich, wie viele nach wie vor aktuelle Themenbereiche in dem schmalen Buch angesprochen werden: „Armut neben nie gekanntem, in dem Ausmaß sinnlosen materiellen Reichtum“, „chronische Überproduktion und Wertevernichtung“, „Bedürfnis nach gesunder Nahrung“, „Zerstörung biologischer Rhythmen“, die Folgen „industrialisierter Landwirtschaft“, die Ausbeutung der „Dritten Welt“ durch die „Erste Welt“ usw. Schön, dass etwa das Thema „Fleischkonsum und ökologische Folgen“ (über das in den 1970er Jahren nur eine winzige Minderheit kritisch nachdachte) endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist …