11_Gutachten Dissertation Moordorf 1991
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Moordorf, das berühmt-berüchtigte Dorf mitten in Ostfriesland, kannte ich seit meiner Jugend: Fußball zu spielen gegen „Ostfrisia Moordorf“, zumal in Moordorf, war immer besonders herausfordernd, auf dem Platz herrschte Kampf und Leidenschaft! Später, nach dem Studium (1978), jobbte ich für ein paar Monate zufälligerweise bei einer Tiefbaufirma aus Moordorf, die Telefonkabel verlegte, und dort lernte ich „echte Moordorfer“ kennen und schätzen. 1983 befasste ich mich zum ersten Mal intensiv mit der ungewöhnlichen politischen und sozialen Geschichte des Ortes, als ich ein ausführliches Radioportrait erstellte (Radio Bremen/NDR, später eine neue Version für den WDR). Das Thema ließ mich danach nicht mehr los, und 1988-1990 folgte das „Forschungsprojekt Moordorf“ – in enger Anbindung an das Moormuseum und begleitet von dem Oldenburger Historiker Prof. Dr. Erhard Lucas-Busemann. Ergebnis war eine Dissertation, die zugleich als Buch erschien. Die lokalhistorische Studie erregte seinerzeit Aufsehen in Ostfriesland und darüber hinaus.
„Moordorf“ war für einige Jahre gewissermaßen mein Hauptthema. Ich verbrachte viel Zeit in dem Ort und denke gerne an diese Lebens- und Arbeitsphase zurück, als ich vielen sympathischen Menschen in und um Moordorf begegnete. Dies geschah, wenn ich Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner für Interviews aufsuchte, aber auch, wenn Festveranstaltungen im Ort stattfanden oder das Moormuseum Radtouren veranstaltete, bei denen auch meine Familie gerne mitmachte. Aus einigen Kontakten entwickelten sich Freundschaften, die bis heute Bestand haben. Medienanfragen zum Thema Moordorf haben mich noch jahrelang begleitet …
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So wie die ZEIT-Besprechung eine Art publizistischer Ritterschlag für das Moordorf-Projekt war, kam die positive Besprechung des renommierten Göttinger Volkskundlers Rolf Brednich einem wissenschaftlichen Prädikat gleich. Und ließ die Kritik, die in Kreisen der Ostfriesischen Landschaft immer mal wieder, wenn …
Jeder hat seine eigenen Maßstäbe. Für mich stand damals in der publizistischen Landschaft in Deutschland „DIE ZEIT“ unangefochten an der Spitze. Ausgerechnet in dieser Wochenzeitung eine große Rezension mit einem überaus positiven Tenor zu bekommen – das war wie ein …